Kommentare (6)
Schau gach amoi her.
Sieh bitte schnell her.
Russi-4 16.10.2002
An Gaachn haben/kriegen
Ich hätte das mit "einen Jähzornanfall haben/bekommen) übersetzt.
Brezi 18.04.2007
Brezi liegt ebenfalls völlig richtig - die Grundbedeutung ist
plötzlich, s. a. Eintrag
gaach.
Daher heißt "an Gaachn ham/kriagn" wörtlich: "einen plötzlichen haben/kriegen" (einen Wutanfall).
joeditt 25.01.2008
Gaach heißt im Pinzgau schnell,
obwohl "an Gaachn kriagn" schon mit einem Jähzornausbruch gleichzusetzen ist.
Für "plötzlich" haben wir eigentlich kein eigenes Dialektwort.
system02 25.01.2008
Nimmt man's genau
kommt nicht 'gach' von 'jäh', (und nicht 'zach' von 'zäh') sondern umgekehrt: 'gach' ist die ältere Form.
Unser gewachsener Dialekt gibt sehr häufig einen alten Sprachstand wieder.
Die meisten "stummen H" waren einst gesprochen ("gutturaler Reibelaut" [X]") und wurden unter "Ersatzdehnung" des Vokals stumm (mittelhochdeutsch 'gach' und 'ga' nebeneinander), sodass man das "-h-" als "Dehnungs-h" auch in Wörter einfügte, wo es historisch nie gewesen war (z.B. 'Stuhl')
[j ] in 'jäh' ist norddeutsch wie 'janz jut'
"ä" (Jagatee, Kasnudeln) wurde im 19. Jh. in Österreich offiziell als [a:] ausgesprochen, Graz wurde "Grätz" geschrieben. (s. "Windischgrätz")
Interessant ist gegenüber "jäh" (= unvermittelt) jedoch die zusätzliche österr. Bedeutung von "etwa, vielleicht, u.U.":
2008-08-05 08:55:58(Fürstenfeld):
"Bei uns heißt 'gach' schnell, wird aber auch anders verwendet. z. B.: 'gach verlierst as no!' Meist sind das Überlegungen und dergleichen..."
'gàch amól; gach dó net; warst gach selber durt?'
Koschutnig 13.01.2009
"gach" und "jäh" sind die etymologisch gleichen Wörter, aber in verschiedenen mundartlich Varianten, "gach" ist "hochdeutsch", "jäh" ist "niederdeutsch"; durch Martin Luther ist "jäh" zum Standard geworden (so KLUGE)
heinzpohl 21.05.2017