Kommentare (11)
Unwillkürlich
muss ich da an bestimmte Originale von früher denken (oder gibt´s die noch?), zum Beispiel Taxler oder Stadtbahnschaffner, letztere hatten die Aufgabe jede Station über Lautsprecher auszurufen und die Abfertigung akustisch durchzugeben. Das derart zustandegekommene Lautprodukt war auch für gstandene Eingeborene nicht immer zu entziffern, die Leute sprachen ´nach der Schreibe´, allerdings mit Dialektartikulation...
JoDo 24.04.2008
>>>> d >>>> Daumen hoch, schöner Eintrag ! -sh-
shadow 25.04.2008
Ich entschuldige mich,
noch bevor ich kritisiert wurde. Die Gänsefüßchen, mit denen ich die Fußball-Analytiker und Co-Kommentatoren versehen habe, haben diese nicht verdient. Was sie sagen, hat durchaus Niveau. Zu Recht wollte ich auf den manchmal seltsamen Akzent hinweisen, der sich in ihr Hochdeutsch mengt. Alles andere an meiner Stellungnahme war überzogen. Das gebe ich besser gleich ohne Vorbehalte zu.
Brezi 14.06.2008
kleine Einschränkung:
´Hochdeutsch´ und ´nach der Schreibe´ sind zwei ganz verschiedene Paar Schuh!
Hochdeutsch ist der
Versuch einer Artikulation
ohne Dialektfärbung, während hingegen ´nach der Schreibe´ umgekehrt Schriftsprache mit
dialektaler Aussprache darstellt.
JoDo 14.06.2008
nach der Schrift reden
Ich kenne "nach der Schreibe reden" von Wien und Graz; aus meinem heimatlichen Oberösterreich ist mir diese Wendung aber gänzlich unbekannt - dort sagt man "nach der Schrift reden".
sokol 20.06.2009
dazu gehört aber auch
NACH DER TINTE SPUCKEN!
albertusmagnus 23.10.2009
Ödön von Horváth: „Gebrauchsanweisung“, 1932
„Es darf kein Wort Dialekt gesprochen werden! Jedes Wort muss hochdeutsch gesprochen werden, allerdings so, wie jemand, der sonst nur Dialekt spricht und sich nun zwingt, hochdeutsch zu reden.“
JoDo 20.04.2014
nicht Hoch-, sondern Schriftdeutsch! Deswegen klingt es ja auch so gestelzt!
berberitze 05.01.2016
Als Anekdote: Der Schaffner sagte stets "Bitte rückwärts einsteigen!", was vor meinem geistigen Augen die behördengehorsamen Personen mit dem Rücken voran die Straßenbahn entern ließ. Ein recht mühsames Unterfangen, speziell auch für ältere Menschen, das aber in meiner Phantasie erheiternd wirkte.
Schade, dass diese Stilblüten mit den Schaffnern ausgestorben sind!
HerrPausW 05.01.2016
Diese Redewendung kenne ich als Oberösterreicherin nur, wenn wir uns als Kinder heimlich über jemanden lustig gemacht haben, weil er versucht hat - für einen Fremden oder, um zu imponieren - Hochdeutsch zu reden.
Manu 05.01.2016
Na, ja, ich glaube, es ist vielleicht auch mehr ironisch gemeint, meine Mutter (90 +) erwähnt es immer, wenn sich jemand Ungeübter mit dem "Nach der Schrift sprechen" etwas schwer tut und es trotzdem versucht.
hansdieter.kopitz 05.01.2016