Kommentare (9)
åb-raamen
Das Wort kann sowohl die Bedeutung "den Rahm abschöpfen" ( "entrahmen", jetzt "absahnen") als auch die von "abräumen" haben.
vgl.
abrôhma: abrahmen; viele Preise mitnehmen
source: Lustenauer Mundartdatei - Lustenauer Mundart von A-Z
Durch das Vordringen von "Sahne" aus dem nord- und mitteldeutschen Dialektgebiet und die zunehmende Verdrängung von "Rahm" auch durch das wienerische "Obers", aber auch durch die pseudo-hochsprachliche Aussprache "abräumen" etwa von Sportreportern ("alles abgeräumt") verschwindet die Bedeutung "den Rahm abschöpfen" aus dem Bewusstsein.
* ạb·rah·men
I. jmd. rahmt etwas ab (≈ absahnen) den Rahm von der Milch abschöpfen
II. jmd. rahmt ab (übertr. ≈ absahnen) jmd. nimmt das Beste für sich, hat den größten Vorteil für sich
(TheFreeDictionary.com Deutsches Wörterbuch. © Farlex, Inc. and partners.
* Duden:abrahmen.
Bedeutung: die Fettschicht von der Milch abschöpfen. Beispiele: die Milch vorher abrahmen
Koschutnig 15.05.2008
abräumen > abrahmen
In der Schriftsprache besteht die Homonymie nicht.
Im Dialekt kann es beides bedeuten,
man erkennt jedoch den Sinn aus dem Zusammenhang.
Da heute über 95 % der österr. Bevölkerung
nicht in der Landwirtschaft leben,
ist die Bedeutung "abräumen" für die meisten die näherliegende.
Remigius 15.05.2008
ab.raamen - zu Rahm oder Raum?
Wenn der städtische Hörer heut von Armin Assinger vernimmt: "Di Unsrigen homp bei de letztn Schirennen wieda amól ónstendig óbgramt", denkt er wohl kaum noch ans Abschöpfen von Rahm (abgerahmt = abgesahnt), doch was könnte denn da eigentlich "abgeräumt" worden sein? Klar: "den Tisch óbramen" heißt "abräumen, Raum schaffen". Aber wenn die Unsrigen (ohnehin selten geworden) "alles abraamen" - ist da die Parallele zu "absahnen" nicht eigenartig?
"Rahm" ist das ältere deutsche Standard-Wort für das in Wien aufgekommene "Obers", "Sahne" hingegen war laut Brockhaus der 1930er Jahre (dt. Lebensmittelgesetz!) nur ein ostmitteldeutsches Dialektwort.
1855 findet sich in den Sitzungsberichten der Kaiserlichen Wiener Akademie der Wissenschaften, Bd. 15, ein Bericht von Schmeller über das "cimbrische" Vokabular der 7 und 13 Gemeinden (dte. Sprachinseln in Norditalien), und darin findet sich
Ram, Raam, m. Rahm ...; abrahmen: spanare il latte (S.221)
http://tinyurl.com/cusbve3 Koschutnig 15.05.2008
Welcher Ösi spricht so? ...
ab (punkt) reamen? Bei mir dahoam hasst des........ orama. Do hot er den Tisch ogramt... oder do hot er auwa urndli ogramt...
Meli 23.05.2008
@M. "ab (punkt) reamen?" -- Woher hast du das ???
Mein 1. "abrahmen" hat eben nichts mit dem im gleichlautenden Abräumen (eines Tisches) zu tun, von dem du sprichst - und "reamen" kenn ich überhaupt nicht!
Doch, wie Hamlet (I,5) schon sagt: "There are more things in Heaven and Earth than are dreamt of in your philosophy" Und zur Frage, welcher Ösi so spricht: Zwischen mittelbairischem und südbairischem Österreichisch gibt's halt ganz schöne Differenzen.
Koschutnig 02.06.2008
Wenn Energien "abgerahmt" werden - ist das "Raum schaffen"?
«diese Verzauberung erzeugt starke Gefühle in den Menschen, und diese Energien werden von den Drachenherrschern
abgerahmt»
("Die Diktatur der Drachen" - Morawa-buch.at)
Koschutnig 10.07.2014
Trotz
-12 von unseren gewissenhaften Beurteilern: Soeben gefunden
im "Kleinen Wörterbuch" des Lavanttaler Dialekts:
åbrahm: abrahmen, das Beste für sich beanspruchen
source: http
So viel also zu "Welcher Ösi spricht so?" oder "Kein Österreicher fördert so etwa zu Tage"
Koschutnig 14.10.2014
Ich hab's so im Ohr:
Den
Rahm abschöpfen - 'n Raam åå'schepf'n,
wobei im Allgemeinen hier (W&WU) Rahm nicht Süß- sondern Sauerrahm bedeutet.
JoDo 15.10.2014
May.2008 +1 von Remigius
Jun.2008 -2 von System
Jun.2008 -2 von Meli
Jul.2009 -5 von MeliScheint System zu haben! Es geht aber weiter:
Nov.2009 -2 von Gonzales räumen-ja; rahmen-nein
Jan.2010 0 von pedrito
Aug.2011 -2 von Che-Guevara Kein Österreicher ,,,
May.2015 +1 von asklucas
02.Apr. -1 von A-1989+D
24.May. +3 von JoDoVon Ochsen ist da nichts zu holen, nur Kühe tun mit:
Das vorzüglichste Augenmerk der Alpenwirthschaft ist der Milchgewinn und die Produkte aus demselben. Früh und Abends wird gemolken; die Milch bleibt über Nacht stehen, und wird am folgenden Morgen abgerahmt.
source: Das Land Tirol (1837)
Koschutnig 04.06.2016